Mein Tag mit X


Das iPhone X ist weder nix, noch ein X, sondern Zehn, so heisst es, und es bekäme von mir auf einer Punkteskala bis Zehn ebendiese. Nein, ich widerstehe der banalen Idee, jetzt zehn Gründe aufzuzählen; vielmehr folgt einfach ein subjektiver Erfahrungsbericht. Das X und ich verbrachten nämlich einen Tag und eine Nacht zusammen. Ob es ein Wiedersehen gibt?

Wiedersehen ist kein schlechtes Stichwort. Das X ist sehr hübsch anzusehen. Liegt in seiner Familie. Neu ist, dass es den Blick erwidert. Und es erkennt einen sofort, darauf kann man sich verlassen! Ich jedenfalls kann mir Gesichter nicht so gut merken. Bringt somit Face ID Vorteile gegenüber Touch ID? Nein, mir fallen keine ein. Aber auch keine Nachteile. Beides funktioniert einwandfrei, beinahe perfekt.

Weiter gehts mit perfekten Lösungen für Probleme, die ein iPhone mit Homebutton gar nicht hätte. Zwischen Apps umschalten, zum Homescreen zurückkehren, die charakteristischen Aufgaben des einen Knopfes, der bislang jedes iPhone als iPhone erkennbar machte, diese Aufgaben klappen mit Gesten mindestens genauso gut. Als intensiver und begeisterter iPad-Nutzer war ich bereits vor dem X ab und zu etwas irritiert, am iPhone einen Knopf drücken zu müssen, wo am iPad ein Wisch genügte. Besonders seit iOS 11 ist das Hochwischen vom unteren Rand des iPads für mich so selbstverständlich, dass ich mir die Gestensteuerung bei allen iPhones wünsche. Ein Grund, das X zu kaufen? Nein, aber bestimmt auch kein Grund dagegen. Auch für alles andere nämlich, was der Homebutton machte, bringt das X tadellose Alternativlösungen.

Im Übrigen zeigen sich bereits viele Apps sehr schön angepasst ans neuartige Displayformat. Die «Ohren» sind sinnvoll genutzt. Dass manche Symbole nicht ständig zu sehen sind, erscheint mir sogar als willkommene Befreiung von unwesentlichen Hinweisen. Bei Bedarf ist ja alles sekundenschnell verfügbar.

Apropos verfügbar: Ich hatte das Glück, gleich am ersten Verkaufstag einen Abholtermin zu erhalten und ich brauchte, fast schon unglaublich, nur zwölf Minuten von der Ankunft bei Apple an der Bahnhofstrasse bis ich mit dem X in der Hand nach Hause ging! Der Service war absolut perfekt.

Kaum 24 Stunden später hab ich das kurze Kennenlernen beendet und das iPhone einem glücklichen und trotz Aufpreis dankbaren neuen Besitzer überbracht. Werde ich ein Wiedersehen mit einem X haben? Ja! In einigen Wochen kann ich in einem Laden meinen Zehn-Prozent-Gutschein nutzen und nochmals finanziell mit dem X profitieren. Aber selbst ohne solche Deals ist meines Erachtens jedes iPhone, gerade auch das X, seinen Preis wert, wenn man bedenkt, wie viel Nutzen man erhält, wie viel Ärger man sich erspart, wie viele persönliche Daten man schützt – und wie hoch schliesslich der Wiederverkaufswert bleibt.

Ein iPhone muss es für mich sein, aber muss es das X sein? Nun, für mich persönlich nicht. Ich halte das X für das beste iPhone bisher und bin begeistert, wie viel Display man erhält ohne zu grosses Gehäuse. Übrigens, zum Glück auch ohne dass das Display um den Rand runtergezogen wird – erspart einem Lichtspiegelungen, die gerade beim Vollbild-Videoschauen stören würden. Auch die Kameras sind Spitzenklasse, was mir jedoch nicht sehr wichtig ist … für mich war das Interessanteste am Kamerasystem nicht etwa der Zoom oder der Porträt-Modus, sondern die Spielerei mit den Animojis.

Die Animojis werde ich vermissen. Ansonsten? Kürzlich hab ich mir aus Neugier ein iPhone 8 gegönnt und bin damit vollkommen zufrieden. Über mein kommendes iPhone X darf sich deshalb eine Mitarbeiterin freuen – gute Mitarbeiter verdienen das Beste!

Liebe Leser?


Verzeihung, liebe Lesende! Bevor aus Kunden und -innen Kaufende oder Dienstleistungsnutzende werden, bevor aus Köchen vielleicht vor Wut kochende Kochende werden, verweigere ich mich dieser Folterung der Sprache und ähnlichen nutzlosen Dummheiten.

Wer den Partizip Präsens als Lösung sieht, hat dabei nicht viel studiert. Etwas sein und etwas tun ist nicht gleich. Ein Student ist ein Student, auch wenn er gerade nicht studiert. Der (oder die?!) Studierende ist aber kaum studierend, während er oder sie trinkend feiert oder schnarchend schläft.

Es ist für mich selbstverständlich, dass – wenn nicht ausdrücklich bestimmt – immer und überall Frauen und Männer (und meinetwegen auch Unentschiedene) gemeint sind.

Die Frau ist auch ein Mensch. Der Mann ist auch eine Person. Das Kind ist keine Sache. Ein Wort ist ein Wort – kein Kampfmittel für übertriebene Gleichstellung oder für übertriebene Betonung unwichtiger Unterschiede.

Angebote, die man ablehnen kann


Woran lassen sich wirklich gute Angebote erkennen? Daran, dass man sie ablehnen kann und dafür nicht bedrängt, nicht bestraft wird.

Soll man daher als Anbieter, als Unternehmer auf jede Hartnäckigkeit bei der Kundengewinnung verzichten? Ja, wenn Hartnäckigkeit nur die Wiederholung eines bereits abgelehnten Angebotes ist. Gegen verbesserte Angebote ist nichts zu sagen, falls die Verbesserung wesentlich ist – einfach nur den Preis senken ist eine schwache Leistung, die sollte man als Unternehmer seiner Bilanz und seinem Stolz möglichst nicht antun.

Was aber, wenn ein an sich gutes Angebot nicht als solches erkannt wird? Tja, dann hat der (potentielle) Kunde etwas verpasst. Selber schuld. Der erfolgreiche Anbieter muss darüberstehen können und sein Angebot nicht aufdrängen – erst recht nicht jenen, die ein gutes Angebot nicht zu erkennen wissen. Voraussetzung für solche «Überheblichkeit» ist allerdings, dass das Angebot fachmännisch und menschlich optimal gemacht wurde. Hat der Anbieter schlecht kommuniziert, ist nicht der anvisierte Kunde schuld, sondern der Anbieter selbst. Darum ist Hartnäckigkeit an einer Stelle zu empfehlen: bei der ständigen Verbesserung eigener Marketing- und Kommunikationskompetenzen!

Heisse Luft um heisse Luft


Über was kann man immer reden, ohne sich unbeliebt zu machen? Über das Wetter.

Über was kann man nicht reden, ohne sich unbeliebt zu machen? Über das Klima. Es sei denn, man folgt der Linie unserer europäischen Regierungs- und Regulierungsmachthaber.

Nein, es würde natürlich auch mir nichts ausmachen, im Gegenteil, wenn effiziente neue Energiequellen (inkl. Kernenergie!) erforscht und gefördert werden, womit unsere Abhängigkeit von Öl, Gas und Kohle vermindert wird, die Umweltbelastung sinkt und zukunftsorientierte Technologien entwickelt werden.

Was mich aber anwidert, ist die hinterhältige Panikmache der – hauptsächlich europäischen (auch schweizerischen) – Eliten, mit der Anmassung, Bescheid zu wissen, den Bürger mit schlechtem Gewissen, Lenkungsabgaben und Steuern belasten zu dürfen, um staatlich geregelt das Wetter zu ändern, die Welt zu retten.

Mit der «Energiestrategie» lässt sich grossartig politisieren, also hauptsächlich manipulieren und kassieren.

Nachdem jeder einen FCKW-freien Kühlschrank kaufte und Wagen mit Katalysator oder Partikelfilter ausgerüstet wurden, ist Zeit für Neues. Also ist Diesel endgültig böse und nur Autos, die schwere Batterien mitschleppen, sind gut. Bis auf Weiteres.

Es wäre ja im Prinzip richtig, ein mögliches grosses Unheil zu verhindern zu versuchen durch Leistung tragbarer Opfer. Das Thema wird aber nicht so präsentiert und zur Lösungsfindung gebracht. Vielmehr wird der Mensch (der Bürger) als Schuldiger belehrt, bekehrt und zum Ablass bewegt. Der Bürger wird nicht als Partner respektiert. Resultat: Misstrauen, Trotzhaltung, Verschwörungstheorien, Trump.

Doch der deutsch-europäische Musterbürger nickt weiter brav auf Weisung der Obrigkeit und suhlt sich mit der Hoffnung, ein guter Mensch – ja nicht Gutmensch! – zu sein.

Zerfällt die EU?


Was hält Bündnisse zusammen? Es kommt entscheidend drauf an, wer die Mitglieder sind. Wen soll das Bündnis ansprechen und verbünden? Für was und gegen was?

Die EU spricht eindeutig nicht den einzelnen Menschen an. Als Stimmbürger kann er nur derart indirekt einwirken, dass keine Vertrautheit entstehen kann, geschweige denn eine Identifikation mit dem Bündnis und seinem Schicksal. Der EU-Bürger ist allenfalls froh um praktische Vorteile wie das erleichterte Reisen oder günstigere Mobiltelefonie. Keiner würde deswegen sein Leben für die EU geben. Ist das ein Kriterium? Ja, im Wettbewerb mit dem Nationalstaat – und dieser Wettbewerb ist durchaus aktuell.

Wenns nicht unmittelbar die Bürger sind, sinds Nationen als Ganzes, die die EU anspricht? Nein, im Gegenteil: Die EU schöpft ihre Entstehung aus dem Anliegen, mächtige Nationen zu zähmen. Zu oft haben Nationen Kriege begründet, als dass die EU nationales Bewusstsein wertschätzen könnte.

Die EU – ein Konstrukt mächtiger Politiker – sieht sich zudem wie selbstverständlich der Wirtschaft überlegen. Das Primat der Politik der Wirtschaft gegenüber wird auf eine oberflächlich gefällige Weise ausgelebt: Die EU bekämpfte – zumindest vorläufig – manch eine wirtschaftliche Krise. Etliche hat sie jedoch selbst verursacht, namentlich mit dem Euro – einer an sich guten Idee, für die das Umfeld nicht bereit war und immer noch nicht ist. Auch wenn der EU die Wirtschaft wichtig ist, als gleichwertige Partnerin der Politik wird sie nicht anerkannt, vielmehr als Zudienerin genutzt.

Wessen Bündnis ist also die EU? Der Regionen? Unmöglich, denn Europa ist nicht flächendeckend in Regionen organisiert.

Die EU ist ein Bündnis von Regierungen, die sich selbst am nächsten sind. Dann kommt lange nichts. Dann die Wirtschaft, wovon hauptsächlich Konzerne. Weil da viel Geld ist. Und dann auch mal die Bürger, die der guten Form halber gelegentlich wählen dürfen.

Die Nation: das Markenprodukt des Volkes

Das Pech der EU: Bürger lieben Nationen. Die Nation ist das exklusive Markenprodukt ihres Volkes. Die Nation schafft eine Identität, mit der man sich verbunden fühlt – am stärksten dann, wenn die Bedrohung durch Fremde und Fremdes am schlimmsten erscheint. Die selbstbewusste Nation ist mächtig und kann auch gefährlich sein. Aber: Ist die Bedrohung echt, hilft die Nation. Jedenfalls fällts leichter, daran zu glauben, als an die EU als Retterin in schlimmster Not. Zu oft konnte sich die EU bei bedeutenden Gefahren nicht einmal auf eine gemeinsame Meinung, geschweige denn auf eine gemeinsame Handlung einigen.

Die EU mag praktische Vorteile und ein Gemeinschaftsgefühl für den Alltag bringen. Aber als Backup werden die Völker Europas ihre Nationen noch lange behalten wollen. Das ist gut. Die EU steht somit unter Leistungsdruck. Sie muss sich wirksam bemühen, Bedrohungen des Lebens und der lebenswichtigen Werte europäischer Völker zu bekämpfen. Sonst werden Nationen in der EU noch schneller wiederauferstehen.

Meine Meinung


Die eigene Meinung nicht äussern ist manchmal klüger. Die eigene Meinung nicht äussern kann das Leben erleichtern. Die eigene Meinung nicht äussern kann das Leben retten. Die eigene Meinung nicht äussern kann verschiedene Gründe haben. So verschieden die Gründe, so verschieden die Folgen.

Sind die Gründe zwingend, hat man im Prinzip eine Wahl, aber keine echte, keine freie. Darum gehts hier nicht. Mir gehts hier darum, ob Bequemlichkeit, Höflichkeit oder Hoffnung auf Sympathie gute Gründe sind, die eigene Meinung nicht zu äussern.

Die Antwort liegt für mich in der Frage, was der nächste logische Schritt wäre. Zwei können es sein. Entweder: die eigene Meinung für sich behalten. Oder: die eigene Meinung aufgeben.

Wenn man die eigene Meinung für sich behalten kann, muss man sie nicht äussern. Nicht immer. Nicht bei jeder Gelegenheit. Es spricht nichts dagegen, sich etwas Bequemlichkeit zu gönnen oder anderen etwas Höflichkeit zu schenken. Es ist leicht gewonnene Sympathie. Und es kann nützlich – und daher richtig – sein, die eigene Meinung erst später zu äussern.

Verlangen die erhofften Vorteile, dass man die eigene Meinung nicht nur nicht äussert, sondern auch aufgibt, sollte man auf diese Vorteile verzichten. Meiner Meinung nach. Kein Vorteil ists wert, seinetwegen die eigene Meinung aufzugeben. Die eigene Meinung sollte man nur aufgeben, wenn man zu einer besseren gelangt.

Islamisten sind Idioten


Islamisten sind Idioten. Das ist keine Ansichtssache. Was sie wollen und was sie tun, ist schlecht. Ganz schlecht. Für alle. Für Nichtgläubige (wie mich), für Gläubige jeder Religion und insbesondere auch für Moslems.

Toleranz muss auf Gegenseitigkeit bestehen. Intoleranz dulden und hoffen, die Vernunft setze sich von alleine durch, ist naive Bequemlichkeit, wenn nicht sogar Feigheit. Wer das Leben Andersdenkender oder Andersgläubiger bedroht, gehört bekämpft. Der Krieg gegen den sogenannten IS ist wichtig und richtig. Ich weiss nur nicht, ob er auf die beste Weise geführt wird. Ich weiss zu wenig, um dazu eine Lösung zu haben. Doch diese Lösung muss ich nicht haben. Wir Stammtischtäter müssen nicht die ganze Welt retten. Unsere Aufgabe ist, Intoleranz zu bekämpfen, wo wir ihr begegnen. Das ist schwierig genug. Intoleranz bekämpfen heisst: nicht schweigen, nicht tolerant sein, wenn das Gegenüber intolerant ist!

Ich will konkret werden. Ich bin Atheist. Wäre das hier gerade nicht das Thema, hätte ichs nicht erwähnt. So wie mir auch egal ist, ob mein Gegenüber eine Religion hat oder nicht. Was, wenn das Gegenüber es erkennbar macht? Nun, da gibts Abstufungen …

Ein Kreuz an der Halskette ist manchmal sogar unbewusst dran. Auch wenn nicht, kein Problem. Wirkt sich ja nicht auf mich aus.

Kommen wir zum Schleier. Ist schon eher ein Statement. Stört mich auch nicht, falls die Trägerin ihn bereit ist abzunehmen, wo er nicht hingehört, zum Beispiel wenn sie bei der Arbeit eine Uniform zu tragen hat. Eingriff in die persönliche Freiheit? Blödsinn! Denn was wäre, wenn ich eine Religion hätte, die zum Beispiel verlangt, dass ich jeden Donnerstag mit unbekleidetem Oberkörper herumlaufe? Dürfte ich dann halbnackt ins Büro?

Gehen wir weiter und schauen uns einen orthodoxen Juden an. Der grenzt sich bewusst ab und sogar aus. Schade. Ich mag Juden und denke, es ist eine Bereicherung für die Gesellschaft, wenn sie sich in diese integrieren. Das wollen die orthodoxen Juden nicht. Schade, wie gesagt, aber weiter kein Problem, denn orthodoxe Juden verlangen von der restlichen Gesellschaft nicht, dass sie sich ihnen anpasst. Sie wollen in Ruhe gelassen werden und lassen andere in Ruhe. Damit kann ich leben. Wie es in Israel ist, wie orthodoxe Juden dort auf die restliche Gesellschaft einwirken und was sie von ihr verlangen, weiss ich allerdings nicht. Vielleicht geh ich bei Gelegenheit hin …

Nun aber zu unserem Problem: jene Moslems, die erwarten, dass eine sekuläre Gesellschaft sich ihnen anpasst. Keine Religion darf sich aufdrängen! Jeder darf glauben, was er will, nur muss der Glaube freiwillig sein.

Wer ist der Dumme, wenn die Mehrheit entscheidet?


Vorab: Ich bin froh, dass die Briten für den Brexit gestimmt haben. Ich wünsche mir ein Europa mit Vielfalt der Länder und Freiheit der Völker, keine Bürokratie mit künstlicher Einheit.

1992 hatte sich auch das Schweizervolk für seine Freiheit und Selbstbestimmung entschieden. Unzählige Experten, die meisten Medien, viele Wirtschaftsführer und Politiker fast aller grossen Parteien mit Ausnahme der SVP, sie alle hätten die Schweiz längst in die EU geführt und prophezeiten nach dem Nein zum EWR-Beitritt nahezu den Untergang der Schweiz. Ein Glück, ist Ihnen das Schweizer Volk nicht gefolgt!

Wie reagiert jetzt die EU auf das Votum des britischen Volkes? Eine bemerkenswerte Verachtung äussern selbst die höchsten EU-Funktionäre; das unfolgsame britische Volk bringt die Berufspolitiker in Brüssel aus der Fassung. Das ist nicht überraschend, die heutige EU mag keine direkte Demokratie.

Natürlich ists für Berufspolitiker angenehmer, wenn sie sich nur um ihre Wahl kümmern müssen und allenfalls nicht einmal dazu des Volkes Stimme benötigen. Doch ist direkte Demokratie besser für das Volk? Die Machthaber in Europa haben Angst vor dem eigenen Volk. In Deutschland hat sogar das Volk Angst vor sich selbst. Das ist historisch verständlich und trotzdem falsch. Die Macht der Volksmehrheit ist besser als jede andere politische Macht!

Kann die Mehrheit des Stimmvolks irren, falsche Entscheidung treffen? Ja, sie kann. Doch welche Menge an Entscheidern kann nicht irren? Die Menge eines Parlaments, einer Kommission? Die Menge der G7-Regierungen? Die Menge der Präsidenten von Weltmächten?

Jede beliebige Anzahl Menschen kann irren. Das ist gar nicht der entscheidende Punkt. Entscheidend ist, dass niemand eindeutig und abschliessend bestimmen kann, was falsch und was richtig ist. Die Qualität kann bestritten werden. Die Quantität ist messbar, Stimmen sind zählbar. Das ist entscheidend.

Zu wünschen ist, dass zumindest langfristig jedes Volk – diese Schicksalsgemeinschaft von Leuten – das eigene Zusammenleben gemeinsam und direktdemokratisch bestimmen darf. Zwischenzeitlich soll EU-Europa sich bitteschön verkneifen, anderen Demokratien – namentlich Russland – Demokratiedefizite vorzuwerfen. Die EU hat selber noch mehr als genug Mangel an echter Demokratie.

Wenn Kunden nerven …


Zum Glück wissen die meisten Konsumenten selber, was gut für sie ist. Wem nützen Organisationen wie die Stiftung für Konsumentenbevormundung oder der Verhinderungsclub der Schweiz, die sich eigentlich anders nennen, wirklich? Sich selbst. Sonst kaum jemanden.

Besonders ärgerlich ist, wenn Organisationen oder auch Einzelpersonen Rechtsmittel zweckentfremden und etwas verteuern und verzögern, ohne dass es den Konsumenten und Bürgern etwas nützt.

Von unzähligen Bauprojekten ist der Ärger bekannt. Im kleineren Rahmen gibts ein aktuelles Beispiel: Apple Pay und die Frage, ob Apple die NFC-Möglichkeiten seiner Geräte nur für seine Dienste oder auch für fremde Apps freigeben soll. Mit welchem Recht kann das jemand verlangen oder gar einklagen?

Die händlerseitige Infrastruktur haben Händler und Konsumenten bezahlt, über Gebühren bei der Zahlungsabwicklung. Die NFC-Terminals sind kein Geschenk irgendwelcher Anbieter oder Stiftungen.

Wenn nun Konsumenten bei Apple Pay Vorteile sehen und diese nutzen wollen, ist das deren Wahl. Schweizer Anbieter von Bezahldiensten dürfen sich ebenso um die Gunst der Konsumenten bewerben. Sie können ebenfalls auf die NFC-Terminals der Händler zugreifen. Unterschied: Diese bieten den Kunden kein Smartphone an. Apple hat das iPhone. Wenn also Apple nach dem Smartphone auch einen Bezahldienst entwickelt, können andere mitziehen und nach dem Bezahldienst ein Smartphone entwickeln. Und wenn sie das nicht wollen oder nicht können, bietet Apple halt ein umfangreicheres Angebot.

Dass reine Grösse nicht genügt, um sich einen Markt zu sichern, müssen Unternehmen immer wieder erleben. So wie Nokia unterging, könnte auch Apple untergehen, wenns nicht länger bietet, was Leute wollen.

Was es die Öffnung eigener Produkte angeht: Apple hat ein riesiges Haus erbaut und wählt aus, wer reingelassen wird. Manche haben nur ein Zelt aufgestellt, verlangen aber, dass jeder zum anderen uneingeschränkt reinkommen darf. Tja.

Bleibt die Frage: Wer schützt Konsumenten vor dem Konsumentenschutz? Die Information! Sie ist unerlässlich für einen fairen Wettbewerb, für anständige Anbieter und für Kunden, die selber auswählen wollen. Kunden, die Fragen stellen, die sich informieren wollen, sind das Beste, was einem anständigen Geschäft passieren kann!

Selbst wenn manch ein Kunde mit Fragen oder auch Reklamationen nerven mag, genau er kann zum treuesten und besten Kunden werden. Es genügt oft, ihn ehrlich zu informieren.